Fachwerkhaus Dämmen.


In dieser Folge erzähle ich dir Grundsätzliches zum Thema Dämmung und warum es Sinn macht
aus meiner Perspektive, dass du dein Fachwerkhaus dämmst.


Herzlich willkommen zum Fachwerk Podcast.
Du hast eins, du planst eins zu kaufen oder du arbeitest drin?
Dann bist du hier richtig im Fachwerk Podcast.
Ich bin Restaurator im Zimmererhandwerk, Florian Schulz mein Name, und ich bin hier dein Host im Fachwerk Podcast.
Gerne kann ich dich beraten zu deinem Fachwerkhaus, zu deinem Fachwerk Projekt.
Kontaktmöglichkeiten findest du auf Fachwerk Podcast.de.
Und jetzt rein in die Folge.


Fachwerk Haus Dämmen.


Grundsätzliches und warum es Sinn macht, dass du dein Fachwerkhaus dämmst.
Ja, ich habe hier zwei Themen herausgepickt.


Zuerst einmal möchte ich zu dem grundsätzlichen Dämmungsthema kommen.
Ich werde hier die meisten Sachen einfach nur an teasern, also ansprechen.
Zu vielen Unterthemen werde ich nochmal separate Folgen machen.
Das kann ich hier in der einen Folge nicht abfrühstücken, aber ich möchte einfach schon mal einen Überblick geben. Und ich möchte den Rahmen hier nicht sprengen.


Zuallererst, wie bei vielen anderen Maßnahmen auch, ist natürlich die gute Planung mega wichtig. Du brauchst ein Gesamtkonzept, grundsätzlich einfach ein Konzept.
Bevor du loslegst, nicht einfach so anfangen und irgendwo hier und da und dort, sondern wirklich einmal einen Plan machen, da bist du auf jeden Fall besser mit unterwegs.

 

Du solltest dein Haus immer als Ganzes betrachten.


Bei Dämmmaßnahmen ist es gefährlich, wenn du jetzt einfach wirklich nur einen Teilabschnitt
betrachtest.
Dein Fachwerkhaus wird dichter durch die Dämmerarbeiten und es findet weniger Luftaustausch statt, da weniger Schlitze etc. da sind.
Also zum Beispiel undichte Fenster, du tauscht die aus, die werden dichter.
Dadurch findet eine Veränderung statt.
Da musst du dann natürlich entsprechend im Nachgang dann dein Lüftungsverhalten ändern.
Je nachdem ist da auch ein Lüftungskonzept vorgeschrieben.
Dazu vielleicht auch noch mal eine separate Folge, wie zu vielen anderen Unterpunkten auch.
Es kann auch Sinn machen, Lüftungsgeräte, also Zwangslüftungen, über Sensoren gesteuerte Lüfter einzubauen.
Großes Thema will ich jetzt hier nicht drauf eingehen.

 

Wenn du nur in Teilabschnitten vorgehst, kann das natürlich das Bauschadenspotential erhöhen.
Wenn du jetzt beispielsweise in einem Raum nur die eine Wand dämmst, von außen oder von innen ist jetzt erstmal egal, dann überhöhst du dort die Oberflächentemperatur der Wand.

Aber die anderen Wände sind weiterhin kalt oder halt kälter als die gedämmte Wand.
Da sammelt sich dann je nachdem noch mehr Wasser an über die Kondensfeuchte, den Taupunkt, durch die kalte Wandoberfläche.


Lass dich da am besten von einem Energieberater im Denkmal oder von Restauratoren im
Handwerk beraten.
Natürlich gibt es auch noch andere Experten.


Das ist ein sensibles Thema, klar, keine Frage.
Wie bei vielen anderen Punkten auch, solltest du natürlich darauf achten, wenn dein Fachwerkhaus unter Denkmalschutz steht, dass du unbedingt all diese Punkte vorher mit der Denkmalbehörde absprichst.
Einen grundsätzlich weiteren wichtigen Punkt beim Dämmen ist der Grundsatz, innen dichter als außen zu bauen. Da geht es um den sd-Wert, also den Luftwiderstand der eingesetzten Materialien.
Der sollte nach außen hin immer geringer werden, einfach damit die Diffusion nach außen hin, also die Rücktrocknung nach außen hin, gut stattfinden kann.


Im Fachwerk, wie auch im anderen Bauen, ist es grundsätzlich gut, möglichst diffusionsoffen zu
bauen.
Einfach damit Wasser wieder seinen Weg rausfindet, um auch hier das Bauschadenspotenzial zu
verringern.


Auch mögliche Starkregenereignisse solltest du in deiner Planung auf jeden Fall berücksichtigen.
Ist ja allgemein bekannt, dass das Starkregenereignisse häufiger werden können.
Da gibt es je nachdem, wo du wohnst, auch schon Simulationsberechnungen und so weiter.
Also bei mir bei der Kommune gibt es das.
Das habe ich mir angeschaut vor einer Weile.
Wo man einfach sehen kann, wo wird sich bei einem Starkregenereignis Wasser sammeln und dann auch wieder abfließen, dass du da auch beim Thema Dämmen natürlich darauf Rücksicht nehmen solltest.
Weiterhin interessant, warum es Sinn macht, dass du Dein Fachwerkhaus dämmst.
Vor allem dann, wenn Dein Fachwerkhaus gar nicht gedämmt ist, macht es total Sinn, da Dämmmasnahen vorzunehmen.
Es gibt ja den Mindestwärmeschutz, der sich vor allem aufs hygienische Raumklima bezieht, ist in der DIN 4108 geregelt, die ist von 1952, wurde natürlich auch überarbeitet und so weiter.
Da geht es um den Mindestwärmeschutz.
Der Mindestwärmeschutz soll sicherstellen, dass die Innenwandoberflächen oder auch Decken und so weiter ausreichend warm sind, damit kein Kondenswasser entsteht und somit sich auch kein Schimmel bilden kann.
Ist von den Dämmwerten her natürlich weit unter den heutigen Dämmzielen.
Das gilt wie schon gesagt der hygienischen Raumluft und der Schimmelvermeidung.


Ein weiterer Aspekt, warum es Sinn macht, dein Fachwerkhaus zu dämmen, ist das Wohlbefinden.
Das ist nichts, was man jetzt greifen kann mit Geld oder so, sondern es geht ja darum, dass die
Oberflächen, also Wand, Decke und so weiter, nicht mehr kalt abstrahlen können nach der
Dämmmaßnahme und sich einfach angenehmer anfühlt, also wohliger anfühlt.
Auch, dass es beispielsweise nicht mehr so kalte Luftzüge gibt, am Fenster beispielsweise, die
vorher vielleicht undicht waren.
Das heißt ja nicht, dass das Fenster getauscht werden muss.
Das kann ja auch überarbeitet werden, restauriert werden.
Und natürlich ist auch die Raumluft einfach wertiger, wenn da nicht Schimmelsporen unterwegs
sind, die sich ja vermehrt in der Luft befinden können, wenn du nicht gedämmt hast und
entsprechend Schimmel sich bildet und dann entsprechend mehr Schimmelsporen unterwegs sind.


Auch von der Kostenseite her ist es interessant zu dämmen.
Klar, grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass du nach erfolgten Dämmerarbeiten weniger
Energiekosten hast.
Ob die Ersparnisse den Berechnungen immer entsprechen, die jetzt beispielsweise ein
Energieberater macht, das ist nicht immer klar, ist nicht immer gesagt, aber du kannst davon
ausgehen, dass du weniger Energie verbrauchst.
Ob sich die Dämmerarbeiten nun alle finanziell amortisieren, ist nicht immer sicher, aber das sollte
auch nicht die einzige Motivation sein für dich, sondern das Wohlbefinden, was ich eben schon
angesprochen habe, wird auf jeden Fall gesteigert, die Schimmelgefahr wird minimiert und wo die
Energiekosten sich hin entwickeln, weiß ja keiner.
Von dem her ist es auch ein Stück weit spekulativ zu sagen, ob es sich rechnet oder nicht.
Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass es Fördermöglichkeiten gibt über KfW oder andere Töpfe.
Klär das ab.


Vor allem, wenn du dein Haus mit fossilen Brennstoffen beheizt, ist es ein Thema.
Viele haben ja immer noch eine Gasheizung im Haus oder vielleicht auch noch eine Ölheizung oder anderes.
Und durch die Dämmerarbeiten hast du weniger Verbrauch von den fossilen Brennstoffen.
Es kommt dabei natürlich immer auf die Auswahl der Dämmstoffe an.
Wobei man auch sagen muss, von der CO2-Bilanz gut ist auch ein schwieriges Thema.
Da müsste man im Detail noch mal weiter darauf eingehen.
Aber im Normalfall kann man schon sagen, dass so gut wie alle Dämmstoffe, egal welchen du
nimmst, der CO2-Verbrauch bei der Produktion herstellt.
Aber im Normalfall holst du diesen CO2-Ausstoß durch die Reduzierung deines
Brennstoffverbrauchs zu Hause holst du die eigentlich im ersten Winter schon wieder raus.
Also das gleicht sich auf jeden Fall relativ schnell aus.


Entscheidend bei der Betrachtung ist natürlich, wie viel Wohnraum bzw.
beheizte Fläche du pro Person nutzt.
Hier ist wieder weniger mehr.
Also das gilt ja grundsätzlich bei vielen Sachen.
Ich bin da auch ein Verfechter von, da ein großes Augenmerk drauf zu legen, immer zu schauen,
brauche ich die Fläche wirklich?


Brauche ich so viel Raum?


Der ganze Raum muss erstellt werden, der muss beheizt werden, der muss gesäubert werden, der muss erhalten werden.


Da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Und ich denke, also der Durchschnittsverbrauch, den wir heutzutage so haben, der ist auf jeden Fall viel zu hoch, also von den Quadratmetern pro Person.
Da müssen wir wieder runterkommen.
Wir versuchen das auch.
Wir wohnen zu dritt auf 80 Quadratmeter.
Völlig ausreichend finde ich, würde natürlich auch noch mit weniger funktionieren, kommt immer auf das Haus an.
Weniger ist einfach mehr.
Ist so.


In dieser Folge habe ich dir grundsätzliches zum Fachwerkhaus Dämmen erzählt und warum es
Sinn macht, dass du dein Fachwerkhaus dämmst.
Ich hoffe es hat dir gefallen.